Hallo zusammen!

Michael und Thomas mögen zwar auch Rollenspiel-Schaffende sein, sie sind aber ebenso Konsumenten. Und da ist es nur naheliegend, mal einer ganz zentralen Frage nachzugehen – womit schaffen es Verlage eigentlich nach wie vor, die beiden zum Kauf neuer Spielmaterialen zu verlocken? Eine Frage, der sie in der heutigen Folge nachgehen werden.

Davor gibt wie eh und je ein paar Themen vor dem Thema, die Medienschau, und selbstverfreilich weiterführende Links und Infos sowie Timecodes unten in den Shownotes.

Viele Grüße,
eure DORP

Episode 217: Damit kriegen sie uns – warum wir Spiele kaufen

00:00:29 Intro
00:00:59 Feedback-Schleife
00:01:07 Der Kreativ-Wochenend-Sammler als Download
00:03:07 Kommende Downloads bei uns
00:04:24 Michael zu Gast bei Magabotato
00:04:59 Die Sauen namens OGL und ORC
00:05:24 Medienschau: Dragon Age Absolution
00:09:07 Medienschau: The Forgotten City
00:14:34 Zum Thema!
00:14:53 Was sind die letzten Rollenspiel-Produkte, die wir gekauft haben – und wieso?
00:15:36 Ein guter Pitch
00:15:58 Michael holt man vor allem mit regelseitigen Sachen ab
00:17:49 Thomas … nicht so
00:19:17 Optik und Haptik
00:21:40 Die Optik von Engel, Degenesis, Aera – deutsche Qualitätsmarken der frühen 2000er
00:22:06 D&D 3 als Zeitenwende
00:24:12 Der optische Gegenruck der OSR
00:24:49 Wir kaufen keine Produkte, wir kaufen das Versprechen zukünftigen Spaßes
00:28:52 Ist das Versprechen wichtiger als die Erfüllung?
00:30:28 Genre
00:32:25 Die Frage, wer dahintersteckt
00:34:32 YouTube, Streaming, Influencer
00:37:04 Sind Rezis tot?
00:37:43 Empfehlungen von Freunden
00:38:31 IP-basierte Spiele
00:42:03 VTT-Support
00:43:39 Man könnte das jetzt nochmal komplett aus Verlagssicht in die andere Richtung aufspannen
00:43:55 Sermon 3.6
00:44:45 Adieu
00:45:32 Der Nach-Teil

Aus der Medienschau
Außerdem erwähnen wir …
Kleiner, aber wichtiger Hinweis
  • Es ist zwar bereits Februar, wenn dieser DORPCast erscheint; fertig gemacht haben wir ihn aber weitgehend noch im Januar – daher endet diese Folge auch noch mal mit der Januar-Mäzenatenschau. Ein ganz großes Dankeschön daher schon mal schriftlich an dieser Stelle an Creatio Ex Nihilo und Dennis Huber, unsere zwei neuen Unterstützer in diesem Monat! Nächste Folge dann!
Und weil die Frage mehrfach kam, Michaels Beispiel in der Folge für ein Buch, das ihn thematisch sofort gehooked hatte, ist …

//Mäzenatenschau-Musik: Bryan Teoh – Trip Up North
//Der DORPCast gibt die Privatmeinung von Michael und Thomas wieder.

//Hinweis: Alle Amazon-Links auf dieser Seite sind Teil des Affiliate-Programms und ein Anteil des Verkaufspreises kommt der DORP zugute.

9 Kommentare

  1. Feuerkopf 5. Februar 2023 at 11:33 - Reply

    Ich denke beim Kaufen mittlerweile ausschließlich an den persönlichen Spaß das Buch zu lesen oder sich daran zu erfreuen, es im Regal stehen zu haben. Da alle Spielrunden online stattfinden, besteht gar nicht die Möglichkeit diesen physischen Spaß zu teilen.
    Außerdem gibt es aktuell nur eine Reihe, die ich direkt kaufe egal was es ist. Alles andere sind meist alleinstehende Produkte, die in sich geschlossen sind.

  2. Tim 5. Februar 2023 at 11:42 - Reply

    Ja, Troubleshooters mit den Bildern von Ronja hat mich optisch auch sofort gehookt! Tim & Struppi Fan seit Kindertagen, da blieb das nicht aus. Aber auch viele der Free League Sachen, besonders die von Johan Egerkrans sind absolute Kunstwerke. Eben weil es nicht generisches „Barbar mit Halbnackter vor Drachenfeuer“ ist.

    Von der Regelseite hat mich Broken Compass sehr mitgenommen, weil es einfach mal eine unverbrauchte Idee war, die nach vielen Jahren mal wieder Spannung in den Vorgang des Würfels als solches. Das hat DCC zwar auch schon gemacht, aber halt ganz anders.

  3. Lichtbringer 5. Februar 2023 at 13:13 - Reply

    Den meisten eurer Punkte kann ich zustimmen, auch wenn ich alter Sack Graustufen den Farbillus weiterhin vorziehe.

    Ich würfe die Frage auf, ob nicht im Medium Rollenspiel das Versprechen einen Großteil dessen Erfüllung direkt mitleiste. Vom mechanischen Inhalt her sollten die WoD-Regelwerke eigentlich diese emotionale aufgeladene Angst und den persönlichen Horror gar nicht erfüllen können, wo sie doch eher schlecht ausbalancierte Superhelden-RSP sind. Aber die Aufmachung und Vermarktung sorgte eben dafür, dass sie dennoch so gespielt wurden. Warum auch nicht, offenbar hatten und haben die Spieler ihre helle/düstere Freude daran.
    Ich meine das durchaus nicht immer abfällig, wenn ich solche Systeme als potjomkinsche Dörfer bezeichne.

    Was eine starke IP angeht: Wenn es eine ist, in der ich mir gutes Rollenspiel vorstellen kann, holt mich das Produkt trotzdem nur ab, wenn ich ihm zutraue, dass die Regelmechanik der Vorlage gerecht wird. Der Eine Ring, das aktuelle Doctor Who oder auch das aktuelle Stargate-System wären hier positive Beispiele. Gurps Scheibenwelt und Mittelerde mit 5e eher nicht. (Man beachte den Kontrast: Für Stargate funktioniert 5e super, für Mittelerde eben nicht.)
    Ich stimme auch zu, dass es für die Macht des Versprechens (siehe oben) einen Unterschied macht, ob es ein offizielles Produkt ist. In meiner Traumwelt gäbe es ein offizielles Rollenspiel zu „die unendliche Geschichte“.
    Früher wünschte ich mir daher ein offizielles Harry-Potter-System, weil ich mit nichts so viele neue Leute ins Hobby bringen konnte wie mit HP mit Turbo-Fate. Mittlerweile bin ich ganz froh darüber, dass ich das machen kann, ohne dass die furchtbare Autorin dafür Geld bekommt.

    Ein Kaufanreiz, den ich noch kenne, hattet ihr gar nicht: Ich interessiere mich sehr für die Geschichte des Rollenspiels und kaufe daher sowohl alte Werke als auch Nachdrucke oft aus rein historischem Interesse.

    Deshalb freue ich mich übrigens auch auf eine Folge zur OGL von euch. Die Art und Weise, wie die OGL funktioniert und verwendet wird, überlappt sich überraschend stark damit, wie in meinem Fachgebiet (Chemikalienrecht) Regularien entstehen. Daher bin ich sozusagen rein zufällig Experte in diesem Gebiet. Insofern verfolge ich die Geschichte der OGL von den Beweggründen aus der TSR-Zeit über die d20-Blase bis heute. Wäre sehr gespannt, was ihr dazu zu sagen habt.

  4. Faras Damion 6. Februar 2023 at 13:03 - Reply

    Nachdem ich mehrfach über Mondpreise bei Ebay geflucht habe, habe ich habe 2022 vor allem Ausverkaufszeugs gekauft; also Artikel, von denen ich befürchtete, sie bald nicht mehr zu bekommen.

    • Andreas Hartmann 11. Februar 2023 at 19:17 - Reply

      Bei mir genauso. FOMO (Fear of missing out) öffnet immer wieder meinen Geldbeutel für Sachen, bei denen ich eigentlich lieber abwarten würde bis die Gelegenheit sie zu spielen konkreter geworden ist. Aber die -gerade im Rollenspielmarkt- sehr reale Gefahr, ein Buch in wenigen Jahren nicht mehr (bezahlbar) zu bekommen, erzeugt starke Kaufmotivation. Nachdem ich gelesen habe, dass Modiphius die Conan-Lizenz verliert, mussten also wieder die Rubel ins Rollen gebracht werden…

      • Krassling 11. Februar 2023 at 22:04 - Reply

        In der Tat.
        Irgendwie ist es auch traurig, dass dieses Motiv bei Rollenspielen so präsent ist.

      • Miles 21. Februar 2023 at 17:29 - Reply

        Ja, das wollte ich auch noch anmerken, und FOMO trifft es wirklich gut.
        Auf gut 3/4 meiner Sammlung trifft das zu. Alles Dinge, bei denen ich es mir sehr gut vorstellen kann sie „irgendwann“ mal zu spielen.
        Wobei dieses „irgendwann“ sehr unspezifisch ist.
        Und bevor es irgendwann nicht mehr erhältlich ist, wurde es also gekauft und dem Hort hinzugefügt…

  5. Krassling 11. Februar 2023 at 18:49 - Reply

    Hehe, für eine kleine private Marktstudie sind wir vermutlich zu wenige, aber das Thema an sich ist ja ganz spannend.
    Meine letzten beiden Käufe waren eher untypisch für mich und sind daher vielleicht besonders interessant, weil ich ja offensichtlich gegen meine Gewohnheit gekauft habe.
    Dune das Rollenspiel war ein Produkt, auf das ich buchstäblich Jahre gewartet habe. Schon ewig wollte ich ein Rollenspiel im Duniversum haben (und optimaleweise auch spielen). Mit der deutschen Ausgabe unterstütze ich dann auch die deutschen Verlage und den deutschen Rollenspielmarkt, was für mich auch immer ein Kaufargument ist. Wobei ich hier auch ausdrücklich die Kunden als einbeziehe. Entgegen anderslautender Gerüchte ist sichere Beherrschung der englischen Sprache keine Selbstverständlichkeit und daher lege ich Wert darauf, dass Produkte auch auf Deutsch verfügbar sind. Rückblickend bin ich mit Dune noch nicht ganz warm geworden, da ich das System von Modiphius nicht verstehe.

    Avatar das Rollenspiel wurde auch von mir mitgebacken. Und das obwohl ich bislang kein einziges PbtA Spiel gespielt habe. Im Gegensatz zu Thomas sehe ich mich nämlich mit meinen Kindern das Spiel spielen. Ob das jemals passiert weiß ich nicht. Aber die Kurzen schauen gerade mit großem Enthusiasmus The legend of Korra an. Und ja, das ist immer noch aktuell. In Zeiten von Streaming ist der Zeitpunkt der Ersterscheinung ja nicht unbedingt entscheidend. Ach und wie oben ausgeführt würde ich wahrscheinlich sogar eine deutsche Version (nochmal) kaufen. Allein schon wegen der Zugänglichkeit für Kinder.

    Autorenfantum im Rollenspiel: Ja, nur wenige Autoren haben es soweit gebracht, dass man ein Produkt wegen dem Autor gekauft hat. Meines Erachtens hat das mit zwei Dingen (auch) zu tun. Zum einen wurde der Name der Autorys lange nicht auf dem Cover genannt. Das zeigt bereits, wie extrem unwichtig diese Information sein soll. Darüber hinaus ist es in einigen Systemen auch üblich, dass mehrere Autoren an einem Band schreiben. Und zumindest ich bin damit überfordert mir jedesmal die Klarnamen eines Autorenkollektivs zu merken.
    Darüber hinaus würde ich aber auch tatsächlich sagen, dass der Inhalt (z. B. Region, Zielgruppe etc.) und nicht der Autor entscheidend ist. Da der Lichtbringer ja immer gerne gewagte Thesen setzt, darf ich vielleicht auch mal eine äußern. Rollenspielprodukte herstellen ist Handwerk und nicht Kunst. Daher interessiert mich das Ergebnis und nicht welcher Handwerker das Ding hergestellt hat. Ich will auch nicht wissen, welche Druckerei das Ding gedruckt hat.

    Sehr spannend fand ich die These Rezensionen sind tot.
    Spontan würde ich dieser These zustimmen. Ich könnte allerdings nicht wirklich sagen warum. Ich selbst informiere mich immer wieder über Produkte mit Engors Rezensionen. Dabei bilde ich mir ein, dass mir weniger wichtig ist welche Meinung Engor davon hat, als die Frage gefällt mir der Inhalt. Die Rezensionen sind nur eben einfach (Achtung) „objektiv“ informativ.
    Tatsächlich wäre die Rezeption von Rollenspielprodukten im weitesten Sinne vermutlich mal ein spannendes Thema. Sozusagen ein Spinoff von diesem Thema hier. Wie informieren wir uns? Wie wählen wir Produkte aus und was ist uns scheinbar oder tatsächlich wichtig? Gibt es auch noch Leute, die was anderes als Regeln und Ramsch kaufen?
    Für mich persönlich wäre aber ein andere Schwerpunkt noch viel wichtiger. Wie reden und kommunizieren wir über Rollenspielprodukte. Gibt es überhaupt noch Leuchtturmprodukte oder geht einfach alles im Einheitsbrei der Masse unter. Wie leben wir unser Subkultur der Rollenspiele. Und gibt es eine solche überhaupt noch, wenn wir nicht mehr miteinander über Rollenspiele reden?
    So viele Ideen und so wenig Zeit.

    • Andreas Hartmann 12. Februar 2023 at 9:41 - Reply

      Das Thema Rezensionen löste bei mir eine spontane Nostalgiewelle aus: Damals … mit grenzenloser Begeisterung die Rezensionen in der Zauberzeit verschlungen … Aber auch jetzt noch lasse ich eine differenziert geschriebene Rezi gerne in meine Kaufentscheidung einfliessen. Bis vor kurzem gab es öfters relevante Texte auf rpg.net (besonders zu Free League Sachen), jetzt irgendwie nicht mehr. Wie mir überhaupt auffällt, dass selbst, wenn man den Google befragt, eher selten brauchbares gefunden wird. Oft bleiben dann nur kurze Bewertungen auf drivethrurpg.com. Die finde ich aber meist zu oberflächlich um interessant zu sein.

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